© Josef Schwarzkopf - Amrum - Meine Insel
Amrum - Meine Insel
von A bis Z
Baden
Baden in der Nordsee Wer im Sommer oder auch noch im Herbst an der Nordsee ist, sollte sich ein Bad im Meer nicht entgehen lassen. Die Temperaturen erreichen zwar kaum die Werte des Mittelmeeres, doch können es schon hin und wieder über 20 Grad sein. Für das Baden in der Nordsee spricht ein hoher Erholungswert, da die Einwirkung des Salzwassers sowie die Massage der Brandung auf den Körper das Wohlbefinden steigert. Daher ist auch das Duschen mit Süßwasser nach dem Salzwasserbadens eigentlich unsinnig. Dennoch ziehen es viele vor, sich nach dem Meer "zu reinigen", obwohl Körper und Seele nach dem Bad im Meer doch ausreichend gereinigt sind. Vorsicht geboten ist beim übertriebenen Sonnen- und Meeresbaden hinsichtlich der Schädigung der Haut durch Sonnenbrand. Das Meer wirkt als Vergrößerungsglas und verstärkt somit die Gefahr des Sonnenbrandes. Wasserqualität der Nordsee Die Wasserqualität an den Stränden wird jährlich durch ein Labor geprüft. Ein Badestrand wird dann bei ausreichender Wasserqualität freigegeben. An den Stränden Amrums ist das Wasser in der Regel “ausgezeichnet”. Die Nordsee ist sauber: Sensibilisiert von den Ölkatastrophen an Nord- und Ostsee in den früheren Jahren, werden dunkle Stellen am Strand häufig als Teer betrachtet; meist sind es Sandklumpen, die in den weiter unten liegenden Schichten mangels Sauerstoff dunkel oder gar schwarz werden. Selbst nach dem „Ölunfall“ im Jahre 1997, wo ein Tanker illegal vor der Nordseeküste gereinigt wurde, hielt sich der Teergehalt in Grenzen, trat natürlich vermehrt auf. Die Geschichte der Pallas wurde dem Badeurlauber nicht zum Verhängnis, da der Unfall im Oktober passierte und man genügend Zeit hatte, die Strände zur nächsten Saison aufzupeppeln. Komischerweise wurde von der Pallas mehr geredet als von der Katastrophe 1997, wo mehr Öl ins Meer floss. Aus der zweiten Katastrophe konnte man ein Politikum machen, und später auch Geld (Infofahrten zur Pallas). Auch das Sterben von Seevögeln hielt sich „in Grenzen“ da die meisten Zugvögel bereits gen Süden gezogen waren, 1997 verendeten dagegen weitaus mehr Vögel. Die Nordsee hat den Vorteil, dass ihr Wasser mehrmals im Jahr komplett ausgetauscht wird, durch die große Anbindung am Weltmeer. Und die in den letzten Jahren anwachsende Zahl von Seehunden beweist, dass die Nordsee noch lange nicht tot ist. Temperaturen der Nordsee Wie gesagt, mit „mittelmeerartigen“ Temperaturen ist bei der Nordsee kaum zu rechnen, Temperaturen über 20 Grad sind Luxus und eher selten. Dennoch wird man feststellen, dass das Wasser oftmals wärmer ist als man meint. Einmal sind Strömungen verantwortlich dafür, dass man Stellen erwischt, die besonders warm sind, andererseits auch Stellen, die durchaus kälter sind. Die an der DLRG-Haus angegebenen Temperaturen sind Mittelwerte (gemessen wird übrigens morgens früh). Auch Strandkorbvermieter geben Wassertemperaturen und Wetterprognosen auf ihren Tafeln an, diese sind mit einem Augenzwinkern zu genießen; die wollen ja vermieten. Zurück zu den Temperaturen der Nordsee: Besonders, wenn beim warmen Wetter das Hochwasser später am Tag eintrifft und die Flut über den angewärmten Strand kommt, können durchaus "Badewannentemperaturen" an einigen Stellen möglich sein. Andererseits hält einem die Nordsee so sehr in Bewegung, dass einem warm wird. Beim Reingehen sollte nur nicht überlegt werden, ob man nicht doch lieber... Besonders der Weg vom Strandkorb o.ä. zum Wasser ist schwer, da können unter anderem Fragen auftauchen wie: „Warum tu ich mir das an?“, „Und wenn das Wasser doch kalt ist?“ oder „Warum ist sonst keiner im Wasser?“. Gefährlich wird es, wenn man bereits mit den Füßen im Wasser war und daher auf das Kälteempfinden bei einem „Vollbad“ schließt. Gut, man muss es nicht übertreiben und die letzten Eisschollen zur Seite schieben, um einmal in der Nordsee gewesen zu sein. Meist ist man glücklich, wenn man wieder rauskommt und sagen kann „Herrlich“, auch wenn man nur ganz kurz im Wasser war. Wenn die Lufttemperatur nicht so hoch ist, fühlt sich das Wasser oft wärmer an. Ich bin zwar nicht das Maß aller Dinge, und bei Temperaturempfindungen eh nicht, aber ich war schon bei 14 Grad Wasser- und 15 Grad Lufttemperatur im Wasser. Da eine Brandung war, musste ich mich gegen die Wellen kämpfen, mir wurde warm und ich hielt 20 Minuten aus. Sobald jedoch das Gefühl des Frierens (nicht Kälte) vorhanden ist, sofort raus, abtrocknen, warm anziehen. Anmerkung: Bei 12 Grad Wassertemperatur ist es nicht mehr kalt, es tut nur noch weh... Baden auf Amrum Auf Amrum gibt es vier bewachte Badestrände; in Wittdün, Süddorf, Nebel und Norddorf. Die Badezeiten richten sich nach den Gezeiten, finden meist zwei Stunden vor Hochwasser statt. Dies sind ideale Badezeiten. Der DLRG-Stand ist darüber hinaus von 9 bis 18 Uhr (Norddorf) in den Sommermonaten besetzt. In der Badezeit sind die Rettungsschwimmer häufig auch an der Wasserkante. Gebadet kann allerdings auf Amrum immer, also auch außerhalb der Badestränden und der Badezeiten. Bei Ebbe (ablaufendes Wasser) sollte mit Vorsicht gebadet werden, denn bei starker Strömung wird man leicht herausgetragen und befindet sich schnell auf Helgoland. Dann vielleicht nicht so weit herein laufen. Ich halte mich meist immer in der Höhe anderer auf, falls diese da sind. Wenn es stürmisch ist und eine starke Strömung herrscht, wird (wenn die DLRG besetzt ist) ein Badeverbot angezeigt; jeder Vernünftige wird dann nicht unbedingt baden gehen. Baden bei Brandung ist herrlich. Es kommt auf den Wind an, an welchen Strand die Brandung am besten ist. Wittdün hingegen hat aufgrund seiner Lage am Badestrand kaum Brandung, da der Strand vom Kniepsand geschützt ist. Stranndkörbe können an allen vier Badestränden (Wittdün, Süddorf, Nebel und Norddorf) geliehen werden. Der Strandkorbvermieter in Norddorf bringt den Strandkorb dahin, wo man ihn hinhaben möchte, mitten im Getümmel oder weit draußen in den Primärdünen. Wenn es windiger ist, liegt man nahe den Düne windgeschützt. Mit einer Strandmuschel kann man sich schon den individuellen Platz täglich neu ausmachen. Zu den Strandkörben in Süddorf, Nebel und mittlerweile auch Norddorf muss man einen Marsch vom Dünenüberweg von ca. 500 bis 1000 m unternehmen, so breit ist hier der Strand. In Wittdün reichen die Strandkörbe direkt an die Promenade. Norddorf hat einen schönen aber auch überlaufenden Strand, geht man jedoch paar hundert Meter nach links (Richtung Nebel) ist man bald allein. Baden kann man (fast überall) mit oder ohne Klamotten. Wer aber im Sommer mit Neuprenanzug baden geht, fällt auf. Habe ich schon erlebt. Baden, wenn´s kalt ist Bei Wittdün gibt es ein Meerwasserwellenbad, das Amrumer Badeland. Das Badeland hat auch einen Saunabereich. Allerdings ist das Bad recht klein und bei schlechtem Wetter schnell überlaufen. Das Norddorfer Dünenbad hat in 2007 seine Pforten für immer geschlossen.