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Während
meiner Schulzeit auf St. Michael fand ich erst so richtig die Liebe
zum Schreiben. Gedichte waren oder sind für mich Momentaufnahmen
von Situationen, die ich durch das Schreiben zu meistern versuchte.
Ja, ich möchte sagen, es war für mich eine Art Problembewältigung.
Ich war nicht sonderlich unglücklich, doch auch in mir wuchs
die Suche nach Geborgenheit, nach Liebe, und, und, und... Und je
älter wir werden, desto schwieriger erscheint uns das Leben.
Das liegt daran, dass wir unsere Grenzen anders stecken. Man war
zufrieden in seiner kleinen Welt, umso einsamer fühlt man sich
in der Welt der Großen. Für mich war der Schritt von
der Sonderschule ins Gymnasium auch ein Schritt des Erwachsenwerdens,
es begann eine wirklich schöne Zeit. Eine Zeit des Sich-Behauptens,
eine Zeit der Veränderungen, des Verliebtseins, halt eine Zeit
des Schreibens. Zu dieser Zeit entstand ein kleines Gedichtband
mit dem Titel „Aus einer Wurzel ward ein Baum“, das ich an Freunde,
Bekannte und Verwandte verschenkte oder verkaufte.
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