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Wie gesagt,
das Thema „Behinderung“ interessierte mich plötzlich, legte
aber wert darauf, dass ich es nicht von einem sogenannten moralischen
Standpunkt betrachtete. Ein Problem unserer Gesellschaft ist doch
das "Schubladendenken". So sehen wir in einem Menschen
meistens das, was wir von dieser „Art Menschen“ gehört haben.
So auch der behinderte Mensch. Und das macht das Zusammenleben zwischen
den sogenannten "nichtbehinderten" Menschen und dem sogenannten
"behinderten“ Menschen so verhalten, so hilflos. "Behinderte"
Menschen sind einfach anders, und es ist erlaubt, deren Art "komisch",
vielleicht "bemitleidenswert“, aber auch "zum Schmunzeln"
zu finden. Gefährlich wird es dann, wenn ich einen Menschen
auf ein Attribut festlege. Wir können über Menschen auch
lachen, warum nicht auch über anders seiende Menschen? Anfang
1998 begann ich schließlich mit der Komödie "Behinderte
Leidenschaft". 1999 hatte ich eine hervorragende Gruppe gefunden,
die hinter dieser Komödie standen, und die mit mir das Projekt
"Behinderte Leidenschaft" durchziehen wollten.
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