Teil 2 - 1. Szene

 
© 2016 Josef Schwarzkopf - www.behinderte-leidenschaft.de
Behinderte Leidenschaft
das Theaterprojekt
Am Anfang des 2. Teils wiederholt sich das Bild vom Anfang des 1. Teils: Silvia wartet auf Leopolt im Stehcafé, der dann auch kommt. Natürlich ist sie brennend vor Neugierde. Wie war das erste Mal? Konnte Leopold ihr sagen, dass das mit dem ersten Mal nicht so geklappt hat, wie man, wie sie sich das ausgemalt hatte? Er beschließt, ihr vorzumachen, dass sein erster Sex einfach nur gigantisch war, und dass er auch sie, jene Karin von der Agentur, befriedigen konnte. Tatsächlich ist auch später mit der Agenturdame nichts gelaufen, denn Leopold hatte sich an jenen Abend verliebt, und zwar in Karin Fried. Aber das wollte er Silvia nicht gleich erzählen.
Leopold: "... Diese traumhafte Figur, als sie so vor mir auf dem Bett lag, ihre Schönheit wurde von keinem einzigen   Kleidungsstück getrübt. Mir wurde ganz heiß, so dass auch ich meine Kleider vom Leib riss. - Dann sah sie mich, in meiner vollkommenen Nacktheit, und dann ging alles recht zügig, denn 60 Minuten sind eine verdammt kurze Zeit, zumal man 20 Minuten damit verbracht hat, sich zu beschnuppern."
Leopold telefoniert gerade mit Karin Fried, um sich nochmals für die peinliche Situation zu entschuldigen, als sein Freund Thomas Grundmann in die Wohnung platzt. Beide, Karin und Leopold, verabreden sich für den Nachmittag bei ihm zuhause. Thomas will natürlich irgendwie herauskriegen, was es mit der Karin von der Agentur auf sich hat, die er ja am Vortag in seiner Wohnung kennen lernte. Er konnte aber auch nicht sagen, dass er was weiß, von dem Leopold glaubt, dass er es nicht weiß. Dann würde er ja auch zugeben müssen, dass er sich in einem Rollstuhl "verklemmt" hatte, und durch die Agenturdame angemacht wurde. Außerdem wollte er Leopold nicht bloß stellen. Er sollte von sich aus mit der Sprache herausrücken, dass er eine Agenturdame nötig hat. Natürlich ist Thomas auch daran interessiert, ob sich der sehr schnell verliebte Leopold in die Karin verguckt hat. Es gelingt Leopold nicht, überzeugend zu widersprechen. Er wisse nicht, ob er sich verliebt habe oder nicht, außerdem will er sich nicht verliebt haben, denn das bindet, und er will sich nicht binden.

Teil 2 - 2. Szene

 
Thomas G.: "Das ist mir schon damals aufgefallen. Gurte, die sich nicht öffnen lassen, geben nicht selten das Gefühl, an einen Rollstuhl gefesselt zu sein. Es gibt je immer mal Momente, wo man aufspringen muss..." Leopold: "Stimmt, wenn man von mitleidenden Frauen urplötzlich unter die Arme gegriffen wird. Du redest da einen Müll daher, das hat ja alles kein Hand und Fuß, das ist ja behindert. Und außerdem sitzen in der Regel Menschen in dem Teil, die,wenn sie aufspringen könnten, da nicht drin säßen." Leopold: "Ich kenne sie kaum, Thomas. Und ich verliebe mich nicht mehr so schnell. Ich lerne gern Menschen kennen. Aber was sag' ich dir. Und außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mich in Karin verliebt habe oder nicht. Nein, ich will mich nicht in sie verliebt haben, denn das bindet, und ich will mich nicht binden..."

Teil 2 - 3. Szene

 
In einem Café erzählt Silvia der Marina, dass sie einen Fehler gemacht hat. Sie hätte Leopold nicht davon überzeugen dürfen, sich an eine Agentur    zu wenden. Und nun hat sich Leopold in die "Agenturtussi" verliebt. Marina sagt, dass Leopold schon ein Treffen mit der Karin vereinbart hat, das habe ihr Thomas erzählt. Das darf nicht sein, denkt Silvia, schließlich sei Karin von der Agentur    verheiratet und außerdem soll man sich nicht in eine Angestellten dieser Agentur verlieben. Marina, die Freundin von Thomas, erkennt, dass Silvia eifersüchtig ist. Plötzlich steht sie nicht im Mittelpunkt. Dass sich jemand für Leopold interessieren würde, hat sie nicht berechnet. Um sich wieder in den Mittelpunkt zu bringen, beschließt sie, mit Leopold zu schlafen, ja sie müsse "Nägel mit Köpfe" machen. Schließlich kann sie es nicht zulassen, dass er sich da in etwas verrennt. Sie verlässt entschlossen das Café. Karin Fried ist nun bei Leopold. Es geht nochmals um die peinliche Situation am gestrigen Abend. Auf die Frage, ob Leopold  - nachdem sie gegangen war - noch etwas mit der Karin von der Agentur gehabt hätte, geht Leopold nicht ein; stattdessen gesteht er, dass er sich in sie, Karin Fried, verliebt hat. Karin erwidert diese Zuneigung. In dieser "trauten Zweisamkeit" platzt Silvia herein. Leopold verschwindet in die Küche, um ein weiteres Glas zu holen. Silvia nutzt den Augenblick, um Karin über den gestrigen Abend auszufragen. In dem Irrtum, es sei die Karin von der Agentur, will sie von ihr wissen, wie er so ist, im Bett. Zunächst ist Karin schockiert, weil Karin nicht weiß, was Silvia will, dann aber spielt sie die Komödie mit und plappert drauf los: Es sei himmlisch gewesen, phantastisch usw. Silvia platzt vor Eifersucht und verlässt fluchtartig - noch bevor Leopold aus der Küche zurück kommt - die Wohnung.

Teil 2 - 5. Szene

Leopold trifft in einem Café auf Marina, die Freundin von Thomas. Sie will nun wissen, ob es wahr ist, was sie von Thomas und Silvia erfahren hat. Ob er wirklich in Karin von der Agentur verliebt sei, wie Silvia sagt. Leopold beginnt die Sache aufzuklären und verschweigt natürlich nicht, dass auch Thomas in der Sache verwickelt ist, denn er wurde ja von einer, von der Agenturdame im Rollstuhl überrascht. Inzwischen hatte sich auch Thomas dazu gesellt und gab auch seinen Senf ab. Dann kam man auf das merkwürdige Verhalten von Silvia zu sprechen, die sich ja urplötzlich in Leopold verliebt hat. Leopold fühlt sich von Silvia verfolgt. Dann taucht Silvia auf und Leopold verlässt fluchtartig das Café mit der Bitte, Marina und Thomas mögen ihn nicht verraten.. Da auch Marina langsam Spaß an der ganzen Geschichte bekommt, erzählt sie Silvia, dass ihr Leopold gerade auf dem Weg nach Hause sei, und wenn sie sich beeile, würde sie noch vor ihm da sein.   Als Leopold erschöpft in seine Wohnung kommt und sich auf sein Bett schmeißen möchte, kommt Silvia aus der Küche; sie hatte es geschafft, noch vor ihm da zu sein. Abermals versucht sie ihn mit einem atemberaubenden Outfit zu verführen. Diesmal kommt keine Rettung, und Leopold hofft, dass alles nur ein böser Traum ist.
Silvia: "Aber vielleicht war er gar nicht so gut, wie er sagte. Behinderte übertreiben doch sowieso immer; kennt man doch. Wenn sie einmal was richtig gemacht haben, meinen sie gleich, sie seien phantastisch. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir sie oft falsch einschätzen. Aber bei Leopold...?" Silvia: "Du meinst doch nicht ernsthaft, ich bin in einen Behinderten verknallt? " Marina: "Ja, natürlich, ich vergaß, er ist ja... behindert. Aber etwas menschliches muss ja auch dran sein, schließlich hat Leo doch auch seine Qualitäten. Zumindest scheint er ja im Bett alles richtig zu machen."

Teil 2 - 4. Szene

Leopold: "Ich weiß nur, dass du in meinen Kopf Wurzeln geschlagen hast, dass ich vor Freude Purzelbäume schlagen möchte. Der Himmel hängt voller rosaroten Rollstühlen, eh Geigen oder so. - - Für dich würd' ich mein Leben ändern, weg von dieser Oberflächlichkeit, ich möchte hinein tauchen in die Tiefen deiner  eschichten...." Silvia: "Er ist ja behindert. Ich meine, macht es eigentlich Spaß, mit einem Behinderten zu schlafen?" Thomas: "Ich hätte meine Diplomarbeit darüber schreiben können: 'Sex in der Haut eines Behinderten aus der Sicht eines überraschten Nichtbehinderten mit einer Psychologin, die das Bild eines Behinderten unbewusst auf das eines Nichtbehinderten überträgt.'" Marina (über Silvia): "Sie hat kalte Füße gekriegt. Unser Muster-Lover (Leopold) ist attraktiv geworden, den kann man nicht mehr so leicht an der kurzen Leine halten.”

Teil 2 - 6. Szene

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