Das Meer lässt mich nicht los

 

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Das Meer lässt mich nicht los

Das Meer lässt mich nicht los,
es hält mich fest in seinem Bann -

Ich kann nicht geh´n,
ich will auch nicht,
will nicht verlieren,
nicht vergessen:

Das Rauschen im Ohr,
das Salz auf meiner Zunge;
ich will es spüren,
will es schmecken,
es in mich aufsaugen.

Die Dunkelheit bricht herein,
Schatten umhüllt das Meer.

Ich kann nicht geh´n,
ich will auch nicht,
bin gefangen,
bin geborgen.

Ich kann mich nicht losreißen,
will mich nicht trennen
von dir.

Du mein Atem,
du meine Freiheit.

In deiner Grenzenlosigkeit
kann ich meine Grenzen vergessen;
das,
wofür ich zu leben glaubte,
wofür ich gekämpft,
verliert sich
in deiner Endlosigkeit.

Ich kann nicht geh´n,
ich will auch nicht.

Lass mich fliegen,
lass mich träumen.
berausche in mir,
lege Salz auf meine Zunge,
belebe mich mit deinem Atem.

Will nicht verlieren,
will nicht vergessen,
ich kann nicht geh´n,
ich will auch nicht,

bin gefangen,
bin geborgen,

halte mich.


23.8.2003

 

© Texte und Bilder: Josef Schwarzkopf (Homepage: www.behinderte-leidenschaft.de)